Nemos Sieg am diesjährigen ESC wurde von Millionen bejubelt. Die Ernüchterung folgte jedoch auf den Fuss in Form gehässiger Debatten, unter anderem über ein sogenannt drittes Geschlecht. Dass gerade diese Frage bereits vor 150 Jahren verhandelt wurde, zeigt Philipp Hofstetters und René Hornungs historisch-biografische Einordnung Der Urning. Selbstbewusst schwul vor 1900.
Es geht darin um einen ausserordentlichen Menschen: Jakob Rudolf Forster wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts in ärmlichen Verhältnissen im Toggenburg geboren, war im Alter von 15 Jahren auf sich allein gestellt und geriet früh in Konflikt mit dem Strafgesetz: Sein «Liebhaberheft» war für die Justiz Grund genug, ihn ins Visier zu nehmen, denn er lebte seine Sexualität intensiv und offen. Gerade Forsters eigene Schriften stehen auch als Zeichen der Selbstbehauptung und eines Selbstbewusstseins, das ihn heute zum perfekten Influencer werden liesse.
Die beiden Autoren stellen ihr akribisch recherchiertes Buch am 15. Oktober 2024 um 19 Uhr bei QueerBooks an der Herrengasse 10 in Bern zusammen mit dem Schauspieler Maik Solbach vor.
Ausstellungseröffnung in der station 8 Zuzwil am Samstag, den 12. Oktober
16 Uhr: Preview und Werkbetrachtung im Dialog
Marc Petit gibt dem interessierten Publikum einen Einblick in sein Schaffen. Moderation: Michael Schläfli, Kulturvermittler.
ab 17 Uhr: Vernissage
Offizielle Eröffnung der Ausstellung «les traces du silence».
station8
Der Tod ist mitten im Leben präsent – zwanzig Künstler:innen setzen sich auf individuelle Art mit der Vergänglichkeit auseinander.
_artundweise kunst- und denkraum
Mittwoch, 23. Oktober 2024, 18:30 Uhr
Christine Olmos, diesjährige Literaturpreisträgerin des Kantons Bern, liest aus dem «Logbuch. Notate», das die Zeit ihrer Krebserkrankung dokumentiert. Moderation: Michael Schläfli, Literaturwissenschaftler und Kulturvermittler.
Donnerstag, 24. Oktober 2024, 18:30 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Michael Schläfli.
Neulich erschienen: "Lesewelt. Die Büchersammlung der Bernischen Museum- und Lesegesellschaft", in: Librarium, Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen Gesellschaft, Jg. 66. Heft 1.
Partizipative Konzepte sind in der Kulturvermittlung en vogue. Dass Wissensbildung durch Teilhabe wirksam wird, stellt keine brandneue Erkenntnis dar. Ein Blick zurück auf die Lesegesellschaften der Aufklärung offenbart, dass Bildung durchaus mit Geselligkeit vereinbar ist. Lesegesellschaften sind die Vorläufer der heute weit verbreiteten Lesezirkel. Die Zahl der Reading Groups wird in Grossbritannien auf 50'000 und in den USA auf 500'000 geschätzt. Auch in der Schweiz erfreuen sich Face-to-Face-Lesezirkel laufend grösserer Beliebtheit.
Michael Schläfli führte ein Gespräch mit Sebastian Steffen über sein Werk “I wett, i chönnt Französich” am 7. September 2024 Uhr im Zentrum Paul Klee, Bern. Die Veranstaltung fand im Rahmen der lit.dates vor der Preisvergabe an die Gewinner:innen der Literaturpreise des Kantons Bern statt.
In «I wett I chönnt Französisch» wird ein Dreizehnjähriger durch den Mord an seiner Freundin und Seelenverwandten traumatisiert. Sebastian Steffen gibt seinen Monolog in träfem und rhythmisiertem Dialekt wieder und schafft so ein sprachlich unvergleichliches Kunstwerk.
Über etliche berufliche Umwege hat Sebastian Steffen, geboren 1984, den Weg zum Sprachkünstler gefunden. Im Jahr 2015 schloss er die Ausbildung am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel ab. «I wett, I chönnt Französisch» ist sein drittes Buch.
Die Preisträger:innen der Literaturpreise des Kantons Bern auf Lesereise
Andri Beyeler: «Spring doch», Bühnen Bern: «Hänsel & Greta & The Big Bad Witch» von Kim de L'Horizon, Saskia Winkelmann: «Höhenangst», Moderation: Michael Schläfli – am 22. November 2023 um 17.00 Uhr im Schloss Schwarzenburg, Wappensaal.
Der junge Künstler und Graphikdesigner Kyryl Korin wurde in der Ukraine geboren und absolvierte einen Teil seiner Ausbildung in Polen. Der Vorkurs Kunst & Design an der SfGB Bern ab 2022 förderte seine vielfältigen Talente zutage. Kyryl leistet Aussergewöhnliches in verschiedenen Techniken und reflektiert eine für sein Alter erstaunliche Palette von Themen: dies veranschaulichen insbesondere seine 12 Plakate, die sehr pointiert auf politische, gesellschaftliche und menschliche Belange verweisen. 12:issues provozieren die Gewissensfrage nach dem Engagement der/des Einzelnen – why d’you care? Im Künstlergespräch mit Michael Schläfli wirft er einen Blick zurück auf seine Heimat in der Ukraine, erläutert sein mediales Repertoire und berichtet über den Durchbruch in einem freien Land.
Donnerstag, 24. August 2023, 18 Uhr, _artundweise kunst- und denkraum, Lorrainestrasse 16, 3013 Bern. Die Ausstellung dauert vom 19. August bis zum 8. September 2023.
Mirko Beetschens dritter Roman ist da. Michael Schläfli hat die Buchtaufe hat am Dienstag, 28. März 2023, um 20 Uhr im Sphères in Zürich-West moderiert.
Bildbetrachtung im Dialog zur Ausstellung "My Private Library" von Severin Zbinden
Michael Schläfli unterhält sich mit dem Künstler Severin Zbinden über verlorene Orte.
Heute leben wir in Räumen, die uns nicht permanent an das Sterben erinnern. Der moderne Rationalismus bringt es mit sich, dass der Tod aus unserem Alltagsleben verdrängt wird. Doch was bleibt nach dem Leben? Angesichts von Atomkrieg, Klimakatastrophe und Covid stellt sich zunehmend sogar die Frage, was eine Welt ganz ohne uns wäre. Seit einiger Zeit ist die Fotografie fasziniert von lost places, verlorenen Orten. Severin Zbinden hat einen sehr privaten derartigen Ort entdeckt und in einer Fotoserie festgehalten. Sie kreist um eine flüchtige Präsenz und das Nichtwissen, was mit diesem Ort und seinen Habseligkeiten geschehen wird. Es ist dies ein Legat im Sinne von Cesare Pavese: «An die Dinge glauben heisst, etwas nach dem eigenen Tod bestehen lassen und, im Leben, die Befriedigung haben, mit dem in Berührung zu kommen, was auch nach uns noch bestehen wird.»
Donnerstag, 26. Januar 2023, 18 Uhr, _artundweise kunst- und denkraum, Lorrainestrasse 16, 3013 Bern. Die Ausstellung dauert vom 19. Januar bis zum 3. Februar 2023.
Die Preisträger:innen der Literaturpreise des Kantons Bern auf Lesereise
Martin Bieri: «Unentdecktes Vorkommen», Amanda Wettstein: «Peter und Greti», Johanna Schaible: Es war einmal und wird noch lange sein", Moderation: Michael Schläfli – am 20. November 2022 um 11.00 Uhr im Langnauer Kellertheater - Matinée / Apero
Die Preisträger:innen der Literaturpreise des Kantons Bern auf Lesereise
Thomas Duarte: «Was der Fall ist», Martin Bieri: «Unentdecktes Vorkommen», Musikalische Begleitung: Johanna Pärli, Moderation: Michael Schläfli – am 10. November 2022 um 20.00 Uhr im Schloss Schwarzenburg
Am Puls der Zeit - Kunst in Zeiten der Unsicherheit
10 Künstler:innen reagieren auf die Verunsicherung durch Pandemie, Klimawandel und Krieg in Europa
Einführung, Einordnung und Ausblick: Michael Schläfli
Do, 16. Juni, 17 Uhr, Lorrainestrasse 16, Bern
Die Preisträger:innen der Literaturpreise des Kantons Bern auf Lesereise
Carol Blanc, Arno Camenisch, Fork Burke & Myriam Diarra – am 5. November 2021 um 20.00 Uhr im Schloss Schwarzenburg, Wappensaal. Moderation: Michael Schläfli
Berner Literatur im Gespräch
Beat Sterchi im Gespräch mit Michael Schläfli – am 18. November 2021 um 18.00 Uhr in der Bibliothek Münstergasse in Bern
Clubbing. Bernische Museum- und Lesegesellschaft, 19. August - 5. Dezember 2021, Trailer
Die Bernische Museum- und Lesegesellschaft liess vor 150 Jahren einen Musentempel direkt neben dem Bundeshaus bauen - den heutigen Sitz der Berner Kantonalbank. Dort fand einst ein reges gesellschaftliches Leben statt. Zurück blieb aber auch eine wunderbare Bibliothek.
Bechern für die Berner Kultur, Vortrag vom 12. Oktober 2021
Schöpfkarte. Landesbeschreibung im Alten Bern - Ausstellung im 500. Geburtsjahr des Stadtarztes Thomas Schöpf, 3. August - 23. Oktober 2020, Trailer
Der 500. Geburtstag des Stadtarztes von Bern, Thomas Schöpf (1520–1577), ist der Anlass, auf ein bewegtes Leben einzugehen und das Werk kritisch zu würdigen, das in Verbindung mit seinem Namen bekannt wurde: Die Schöpfkarte. Parallel zu unserer Ausstellung ist ein Themenheft der Fachzeitschrift Cartographica Helvetica entstanden, das die neueste Forschung darstellt und zugleich als Katalog zur Ausstellung dient.
Der Namensgeber der Berner Schöpfkarte ist weitgehend unbekannt (Podcast Radio srf 1: 12.09.2020, 17:30 Uhr)
Mächtig prächtig. Karten aus dem Danckerts-Atlas, 6. April bis 21. Juni 2017
Die Danckerts waren eine wichtige Amsterdamer Druckerfamilie, die über vier Generationen Druckerzeugnisse wie etwa den Danckerts Atlas herstellte. Das Exemplar der Universitätsbibliothek Bern umfasst 49 Kartenblätter und wurde zwischen 1713 und 1715 zusammengestellt.
… sampt jrer waren Conterfactur. Illustrative Vielfalt in Conrad Gessners Druckwerk, 30. Mai - 22. September 2016
Conrad Gessner (1516-1565) war Universalgelehrter. Seine eindrücklichen Bücher zeugen von ausserordentlichen Begabungen und dem permanenten Bestreben, Wissen zu sammeln. Einige Abbildungen in seinen Tierbüchern sind geradezu Ikonen der Illustrationskunst.
"Lesewelt. Die Büchersammlung der Bernischen Muesum- und Lesegesellschaft", in: Librarium, Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen Gesellschaft, Jg. 66. H. 1, 2023, S. 10-24.
Michael Schläfli und Hans-Uli Feldmann (Hrsg.): Die Schöpfkarte des bernischen Staatsgebiets von 1578, Cartographica Helvetica, Nr. 60, Murten, 2020.
"Wo Karten herkommen. Der Danckerts-Atlas in Bern", in: Librarium, Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen Gesellschaft, Jg. 61. H. 1, 2018, S. 54-62.
Geiser, Christoph, Der Angler des Zufalls. Schreibszenen 1974-2007, hrsg. von Michael Schläfli, Hamburg: Männerschwarm 2009.
Hubert Thüring, Corinna Jäger-Trees, Michael Schläfli (Hrsg.): Anfangen zu schreiben. Ein kardinales Moment von Textgenese und Schreibprozess, München: Wilhelm Fink 2009 (= Zur Genealogie des Schreibens , Bd. 11).
Michael Schläfli ist Literaturwissenschaftler und Kulturvermittler.
Er studierte Amerikanistik und Germanistik an der Universität Bern. 2004 erwarb er den Master of Information Science, dozierte zwei Jahre lang an der PH Bern und arbeitete anschliessend als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Nationalfondsprojekt Textgenese und Schreibprozess am Schweizerischen Literaturarchiv (SLA) und als Lektor beim SBD.bibliotheksservice. Von 2007 bis 2022 war er Fachreferent an der Bibliothek Germanistik der Universität Bern. Zusammen mit Hartmut Abendschein und Elio Pellin gründete er 2016 die Gesprächsreihe Text! Literatur im Gespräch. Zudem leitete er die Kartensammlung am Zentrum Historische Bestände der Universitätsbibliothek Bern und kuratierte regelmässig Ausstellungen in der Bibliothek Münstergasse. 2018 bis 2022 präsidierte das Fachliche Netzwerk Karten von Bibliosuisse.
Im Zuge einer langjährigen literarischen Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Christoph Geiser half Michael Schläfli 2008 die Christoph Geiser Stiftung gründen. Als deren Geschäftsführer unterstützt er die Erschliessung und Bekanntmachung von literarischen Nachlässen.
Seit 2019 ist er Mitglied und seit 2021 Präsident der deutschsprachigen Literaturkommission des Kantons Bern.
Literatur- und Kulturvermittlung, Bibliothek, Archiv
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